Die Idee, Brand- und Performance-Teams wie feindliche Lager zu behandeln, war gestern praktisch – heute ist sie kontraproduktiv. Nutzer springen zwischen Plattformen, Werbeformate verschmelzen und Algorithmen belohnen kohärente Signale. Wenn Branding nur als Luxus und Performance nur als Kurzfrist-Notwehr gesehen wird, verliert am Ende beides: Reichweite und Conversionrate leiden gleichermaßen.
Effektiv ist stattdessen ein versöhnlicher Ansatz: gemeinsame Ziele definieren, statt um Budgets zu streiten. Vereinbart eine Kernmetrik, die beide Gruppen trägt (z. B. wertbasierte Conversion plus Brandlift), und baut Kampagnen, die aufeinander aufbauen – Reichweite für die Story, Retargeting für den Abschluss, kreative Module für Wiedererkennung.
Praktisch heißt das: erstelle modulare Creatives mit wiederkehrendem Brand-Element und variablen Performance-Hooks, richte Testzellen ein, die Sequenzen statt isolierte Anzeigen prüfen, und messe nicht nur Klicks, sondern auch langfristige Effekte. Kleine Experimente geben schnelle Antworten: eine Control- und eine Hybridgruppe reichen oft, um zu sehen, ob die Kombination skaliert.
Das Resultat ist kein Kompromiss, sondern Hebelwirkung: bessere kurzfristige Performance ohne Markenverlust – und eine Marke, die langfristig Conversion erleichtert. Fang klein an, dokumentier die Learnings und skaliere, wenn die Zahlen und das Bauchgefühl im Einklang sind. So gewinnst du beides: Heute Conversions, morgen Loyalität.
Der Trick ist simpel und trotzdem selten: Bau deine Kampagnen nicht als Entweder-oder, sondern als Teamplay. Beginne mit großem Fame-Impuls, der Emotionen und Bekanntheit liefert, und leite dann in schlanke Performance-Schichten über, die Klicks und Conversions einsammeln. So bekommt dein Produkt die Bühne, die es verdient, und die Sales den Zielstrich.
Praktisch heißt das: Definiere klare Rollen statt KPIs im Vakuum. Top-Funnel darf laut und großzügig sein – hier sammeln wir Aufmerksamkeit, Erwähnungen und Suchanfragen. Middle-Funnel testet Kreativvarianten und Messaging, Bottom-Funnel fokussiert auf Angebote, Social Proof und schnelle CTA. Sorge für kreative Sequencing-Pläne, die Nutzer über mehrere Kontakte führen, und setze Frequency Caps, damit die Fame-Phase nicht nervt.
Budget und Metriken handfest ausbalancieren: Starte mit ~60/40 Awareness vs Performance und verschiebe je nach Signal in Richtung Conversion. Tracke nicht nur Klicks, sondern auch Brand-Signale wie Erwähnungen, Suchvolumen und View-Throughs. Automatisiere Gebote für unterschiedliche Ziele (CPM für Fame, CPA für Performance) und benutze kreative KPIs zur Entscheidungsfindung.
Kurz gesagt: Teste kleine Hypothesen, skaliere Gewinner und halte die kreative Pipeline warm. Wenn Fame die Bühne liefert und Funnel-Logik den Vorhang zumachen darf, bekommst du sowohl Aufmerksamkeit als auch Umsatz – und zwar ohne Glaubenskrieg zwischen Branding und Performance.
Wenn du genug von KPI-Chaos und endlosen Excel-Tabellen hast, atme durch: weniger ist mehr. Wähle ein kompaktes Set aus Kennzahlen, das sowohl kurzfristige Performance als auch langfristige Markenwirkung abbildet. So vermeidest du den Zahlensalat und triffst Entscheidungen, die wirklich etwas bewegen.
ROAS: Klar, direkt, zeigt Effizienz. Nutze kurze Messfenster für Kampagnenoptimierung. VTR (View‑Through‑Rate): misst Aufmerksamkeit und hilft, Sichtbarkeit in Performance‑Funnel zu übersetzen. Ad‑Recall / Brand‑Lift: das Markensignal — in kurzen Brand‑Lift‑Studien oder durch surrogatgestützte Messungen. Incremental Reach / New‑to‑Brand: zeigt, ob du echte neue Käufer erreichst statt nur denselben Leuten öfter zu begegnen.
Praktisch heißt das: kombiniere einen harten Performance‑KPI mit einem klaren Brand‑Signal und einer Incrementality‑Messung. Arbeite mit Holdout‑Gruppen, setze klare Zeitfenster (z.B. 7/28 Tage) und halte Creative‑Tests kurz und häufig. So erkennst du schnell, ob eine Idee ROAS hebt oder nur die Marke streichelt.
Manche Kanäle spielen beides besonders gut — etwa Videoplattformen, die breite Reichweite und messbare Aktionen verknüpfen. Wenn du auf YouTube testest, kannst du Reichweite, Sichtzeit und Klick‑/Conversions zugleich betrachten. Schau dir zum Beispiel den YouTube Boosting-Dienst als Einstieg an, wenn du schnell Daten brauchst.
Mein Vorschlag: definiere drei KPIs, setze ein zweiwöchiges Testbatch mit Holdout, messe ROAS + Lift, skaliere die Gewinner. Kurz, pragmatisch, ohne Zahlenoverkill — so räumst du mit Kampagnen ab und hast gleichzeitig deine Marke im Blick.
Wenn Kreativität und Conversion endlich nicht mehr zwei Lager sind, passiert Magie: starke Bildwelten ziehen Aufmerksamkeit, knallige Hooks verwandeln Neugier in Klicks und smarte CTAs verwandeln Klicks in Umsatz. Denk weniger in Kampagnen-Silos und mehr in modularen Bausteinen: ein heroischer Marken-Clip, fünf kurze Demo-Varianten und zwei Social-Proof-Spots — fertig ist die Maschine, die beides bedient.
Formate, die du sofort testen solltest: kurze Videos (6–15s) für schnelle Hooks, Carousel-Ads zum Cross-Selling, statische Hero-Images für Brand Recall und UGC-Testimonials für Vertrauen. Ergänze mit interaktiven Elementen (Polls, Sticker) für höhere Engagement-Rates und verwende Collection- oder Canvas-Formate, wenn du mehrere Produkte zeigen willst. Wichtig: jedes Format braucht eine klare Conversion-Schicht — URL, Promo-Code oder Lead-Form.
Hook-Ideen, die konvertieren: 1) Kontrast-Start: „Was niemand über X sagt…“ 2) Benefit-First: „Sofort sichtbar: Y in 7 Tagen“ 3) Quick Demo: 3-Sekunden-Howto 4) Before/After-Microstory 5) Social Proof-Clip mit echtem Kunden-Resultat. Bau Hooks als Variationen: gleiche Story, andere Einstiegssätze, verschiedene Thumbnails. Messbare Templates helfen: Hook A vs. Hook B, gleichen CTA, gleiche Zielgruppe.
Budget-Split & Testing-Rhythmus: bewährte Ausgangszone 60/30/10 — 60% Performance (Prospecting + Retargeting), 30% Brand, 10% Experimente. Testlauf: jede Woche 3 Creative-Varianten, nach 7–10 Tagen aussortieren, nach 2–3 Wochen Creative-Refresh. KPI-Set: CTR & CPM für Reichweite, CVR & CPA für Performance, Brand-Lift-Metriken für Awareness. So behältst du die Balance: Markenwert aufbauen, während der Funnel verkauft.
Bevor Budgets sinnlos verheizt werden: fünf Fehler, die sowohl Performance als auch Brand killen — und wie du sie in Minuten statt Wochen behebst. Keine Theorien, nur pragmatische Quickfixes, die sofort messbar sind und sich in deinen Reporting-Zyklus integrieren lassen.
Fehler 1: Zielgruppen-Gefrickel — zu breit oder zu kleinteilig. Quickfix: Segmentiere nach Nutzer-Intent statt nur Demografie und teste zwei spezifische Creatives pro Segment. Fehler 2: Creative-Overkill: jede Anzeige will alles sagen. Quickfix: One-message-per-ad und eine klare CTA; so siehst du schnell, was zieht.
Fehler 3: Metrik-Wirrwar — nur CPC oder nur Reichweite gucken. Quickfix: kombiniere Micro-KPIs (CTR, View-Through-Rate) mit Macro-Zielen (Verweildauer, Brand-Lift). Fehler 4: Landingpages mismatchen mit Traffic-Typ. Quickfix: Performance-Traffic bekommt Short-Convert-Pfade, Brand-Traffic ein Story-Deck.
Fehler 5: Kein Iterations-Rhythmus — Kampagnen laufen ohne Lernschleifen. Quickfix: 7-Tage-Checkpoints, einfache Hypothesen, schnelle Budget-Umschichtungen. Fang klein an: eine Hypothese pro Woche, sichtbare KPIs — und du bringst Brand-Feeling und Performance in Einklang.
Aleksandr Dolgopolov, 13 December 2025