Viele Marketing-Teams führen einen dramatischen, aber unnötigen Kleinkrieg: Brand oder Performance. Dabei ist das Problem nicht nur theoretisch – wer strikt trennt, verschenkt Reichweite, verschlechtert Signale für Algorithmen und verfehlt Konsumenten, die gerade zwischen Aufmerksamkeit und Kaufentscheidung hin- und herpendeln. Kurz: Entweder-oder macht Kampagnen blind für Chancen.
Warum das so wirkt? Performance-Kampagnen optimieren kurzfristig auf Klicks und Conversions; Brand-Maßnahmen bauen langfristige Erinnerungen und Präferenzen. Wenn beides isoliert läuft, lernt der Algorithmus nur die halbe Wahrheit: niedrige Frequency hier, keine Wiedererkennung dort. Das Ergebnis sind höhere CPMs, sinkende CTRs und ein frustrierender循环 von immer neuen Zielgruppen.
Die Lösung ist kein Kompromiss, sondern eine Kombination: gemeinsame KPIs, abgestimmte Creative-Strategie und ein Mix aus sofortiger Aktivierung und langfristiger Präsenz. Arbeite mit Frequency-Stacks, teste kreative Sequenzen und messe sowohl kurzfristige Sales als auch Brandlift. Kleine Hacks: Lookalike-Listen aus Brand-Engagement, Retargeting-Pools mit Brand-Exposure, und zeitlich abgestimmte Budget-Queues.
Wenn du das System als Einheit denkst, gewinnt deine Reichweite exponentiell – nachhaltig und messbar. Schau dir als praktischen Einstieg den LinkedIn Boosting-Dienst an, um sofort sichtbare Brand-Signale mit performanceorientierten Tests zu koppeln.
Wenn Marke und Performance keine Gegensätze sind, sondern eine gut geölte Kettenreaktion bilden, passiert etwas Magisches: erst wird Interesse erzeugt, dann Beziehung aufgebaut und am Ende klingelt die Kasse. Der Trick ist, die Touchpoints so zu verschalten, dass jede Stufe die nächste vorbereitet — ohne Budgetverschwendung oder kanalüberladene Kreativorgien.
Praktisch sieht das so aus: Baue kurze Awareness-Stücke, schalte relevante Story- und Video-Formate für die Mittelschicht und liefere knallige Conversion-Assets an die, die schon warm sind. Ein sauberer Flow könnte so aussehen:
Messe sauber: Reichweite, VTR, CTR im Mittelfunnel, add-to-cart rate und ROAS im Bottom. Budget grob 60/30/10 für Top/Mid/Bottom als Startpunkt und nach 2 Wochen nachschärfen. Kreativ tipp: varianten testen, Frequency caps setzen und mit einfachen Storylines die Brandwarmheit messen. Kleine Iterationen schlagen große Relaunches — teste, skaliere, wiederhole.
Die beste Kampagne ist kein Kompromiss zwischen Marke und Performance, sondern ein Baukasten: ein schlagender Hook, eine klare Story und stichhaltiger Proof. Wenn diese drei Elemente sauber zusammenspielen, steigt nicht nur die Klickrate, sondern auch die Markenwahrnehmung. Denke kreativ, aber immer mit dem Ziel vor Augen: Aufmerksamkeit in Aktion verwandeln.
Hook bedeutet: in den ersten drei Sekunden gewinnen. Nutze visuelle Kontraste, eine unerwartete Frage oder ein Mini-Konflikt, der sofort Neugier weckt. Teste verschiedene Einstiege A/B, aber halte die Formate platformgerecht — was auf Short-Form funktioniert, versandet bei längeren Formaten. Kurz, knapp, magnetisch.
Story ist die Brücke vom Interesse zur Relevanz. Erzähle nicht nur Produktfeatures, sondern eine kleine Szene: wer hat welches Problem und wie wird es gelöst? Setze Kundenerlebnisse als Protagonisten ein und arbeite mit klaren Emotionen und einem einfachen Spannungsbogen. So bleibt die Marke im Kopf, während der Nutzen im Video gezeigt wird.
Proof feuert die Entscheidung an: echte Zahlen, User Generated Content, Testimonials oder eine kurze Demo schaffen Vertrauen. Zeige konkrete Ergebnisse statt vager Versprechen. Wichtig: Proof muss glaubhaft in die Story integriert werden, sonst wirkt er wie ein Fremdkörper und schwächt die Conversion.
Die Kunst ist, Hook, Story und Proof in einem einzigen kreativen Flow zu verschmelzen und die CTA organisch einzubetten. Arbeite mit klaren Hypothesen, kurzen Tests und Metriken für Brand und Performance parallel. So entsteht eine Kampagne, die klickt und bleibt — smart, messbar und markenstark.
Konfliktfrei messen heißt nicht, dass jede Seite auf ihre Lieblingszahl verzichtet. Es geht darum, gemeinsame Ziele zu formulieren und KPIs so zu wählen, dass sie sowohl kurzfristige Performance als auch langfristigen Markenaufbau abbilden. Praktisch heißt das: klare Priorität, transparente Regeln für Attribution und ein Experimentrahmen, der beide Insights zulässt.
Als Orientierung taugen drei kombinierte Metriken besonders gut, weil sie beide Lager glücklich machen und sich leicht in Reportings abbilden lassen:
Um das nicht zur bloßen Wunschliste verkommen zu lassen, empfiehlt sich ein klarer Messplan: primäre KPI für die Kampagnenbewertung, sekundäre Brand-KPI als Qualitätscheck und eine Holdout-Gruppe oder A/B-Tests für Uplift-Messungen. Vermeide Einzelmetriken ohne Kontext und dokumentiere Attributionseinstellungen.
Setze ein gemeinsames Dashboard mit Rolling-Window-Views, Cohort-Analysen und LTV-Orientierung statt nur Last-Click. Practical step: definiere SLAs für Reporting, lege drei Wochen Testzeitraum fest und iteriere monatlich. So wird aus dem KPI-Streit eine gemeinsame Roadmap, die Performance und Brand gleichzeitig voranbringt.
Stell dir eine Instagram-Mini-Case vor: ein enges Monatsbudget, zwei klare Ziele — sofortige Verkäufe und langfristige Markenbekanntheit. Statt zwei Kampagnen haben wir alles in eine Struktur gepackt, um Streuverluste zu vermeiden und die Lernkurve zu beschleunigen.
Die Idee war simpel: zwei kreative Pfade, ein gemeinsames Budget. Kurzformatige, action-orientierte Ads für Performance; längere, emotionale Cuts für Brand. Algorithmusfreundlich ausgeliefert, aber mit getrennten KPIs, damit die Zahlen sauber trennbar bleiben.
Creative-Set: Produkt-Demos (15s) mit klarer CTA plus Storytelling-Varianten (30s) ohne direkten Verkaufspush. Gleiche Assets, verschiedene Schnitte — so lernt das System schneller, welche Botschaft bei welcher Zielgruppe funktioniert.
Targeting und Optimierung lief parallel: Prospecting über Lookalikes, Retargeting über Website- und View-Events. Budgets dynamisch verschoben — Performance-KPI hielt CPA im Blick, Brand-KPI nutzte CPM und Ad Recall Lift als Steuergröße.
Ergebnis: messbar und überraschend harmonisch — Umsatz +22%, CPA −18%, Ad-Recall-Lift +12 Prozentpunkte innerhalb von vier Wochen. Wichtig: die Kombi aus kurzen Hebeln und Brand-Investition erhöhte auch die organische Suchanfrage nach dem Produkt.
Takeaway: eine Kampagne kann beides sein — wenn du Kreativpfade, KPIs und Budgetmechanik sauber trennst. Testen, messen, verschieben. Und ja, du darfst dabei Spaß haben.
Aleksandr Dolgopolov, 09 November 2025